Neurographik©
Neurographik wurde von Pavel Piskarov entdeckt und weiterentwickelt. Vielleicht kennen sie das beim Telefonieren oder beim Zuhören eines Vortrags. Man kritzelt auf einem Blatt Papier herum: Linien, Felder und einfache Figuren entstehen ganz von allein und man fühlt sich einfach gut dabei. Es wirkt Stress abbauend und fördert die Kreativität. Wenn man neurokreativ arbeitet (sozusagen neurographiert – so wird diese Art des Zeichnens genannt), fördert man neue Verbindungen und Vernetzungen unserer Neuronen: neue Denkmuster können entstehen. Wir wissen, dass unsere Gedanken unsere Realität beeinflussen.
Je öfter wir bestimmte Gedanken wiederholen, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie real in Erscheinung treten. Die Verbindungen zwischen den beteiligten Neuronen werden durch stetige Benutzung immer stärker. Sie nehmen mehr Platz in Anspruch als andere und werden immer wichtiger und dominanter – wie ein Pfad, der sich peu à peu in eine Autobahn wandelt. Das kann sehr gut gelingen, wenn diese Gedanken mit positiven Gefühlen verbunden sind.
Problematischer wird es aber, wenn es sich um Ängste, Sorgen und Negativität dreht. Die neuesten Forschungen über die Neuroplastizität des Gehirns zeigen, dass es sich auch im Erwachsenenalter noch weiterentwickeln kann. Wir haben also bis ins hohe Alter die Möglichkeit, unsere Gedankenmuster zu modifizieren. Da neurokreatives Zeichnen keinen Fokus darauf hat, was beim Zeichen entsteht, und welches Bild dabei letztendlich herauskommen soll, gelangen wir sehr einfach in eine Art meditativen Zustand, der strukturelle Veränderungen im Gehirn hervorruft.